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Milarepa
Um die Musik der Sphären und die Stimmen der Lehre zu hören, hebt er seine Hand ans Ohr, eine Geste die für ihn kennzeichnend geworden ist.
Er ist Tibets Mystiker, Poet und Sänger, ein grosser Yogi und Zauberer. Sein Lehrer war Marpa, welcher die Linie Kagyüpa gründete und ihn als Oberhaupt einsetzte.
Milarepas Schicksal war sehr hart. Nach dem Tod seines Vaters stahlen böse Verwandte das ganze Vermögen seiner Mutter. Diese bat ihn daher, die schwarze Magie zu erlernen, um sie zu rächen. Er brachte es dann in der Zauberkunst so weit, dass er alle vernichtete, die ihnen einst geschadet hatten. Dies lastete jedoch so schwer auf ihm, dass er schliesslich den Weg zur Religion fand. Ihm wurden von Marpa schwere Prüfungen auferlegt.
Er überwinterte während mehrerer Jahre in der bitteren Kälte des Himalaya, lebte von Brennesseln und war bloss mit einem weissen Baumwolltuch bekleidet.
Die Tibeter verehren ihn als den ersten gewöhnlichen Menschen aus ihrer Mitte, der in nur einer Lebensspanne ein Bodhisattva und grosser Lehrer wurde.
In Todesangst floh ich in die Einsamkeit der Berge. Wieder und wieder meditierte ich über die Ungewissheit der Todesstunde. So eroberte ich die Festung der unsterblichen, unendlichen Natur des Geistes. Vorbei ist es jetzt mit der Angst vor dem Tod.
Gewidmet Chögyam Trungpa
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